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Und wieviel Tonnen sind es bei dir?

Eine 14-köpfige Schülergruppe der Umweltmentoren des Windeck-Gymnasiums in Bühl traf sich am vergangenen Freitagnachmittag, um herauszufinden, was es konkret mit diesem „ökologischen Fußabdruck“ auf sich hat: Sie begeben sich unter Anleitung des erfahrenen Umweltpädagogen Thomas Fritz auf eine detektivische Spürnasenreise. Dazu schauen sie sich zunächst gemeinsam ein kurzes Video aus der wissenschaftlichen Ecke der QUARKS &Co - Fachleute an, um mit etwas Tiefgang an die Sache rangehen zu können. Das Video bringt schon einmal einiges Interessantes darüber ans Tageslicht, wohin denn unsere Reise der Erderhitzung bei welcher Größe des CO2-Fußabdrucks geht! Sie machen sich anschließend mit vollem Eifer daran, den ganz persönlichen Fußabdruck zu ermitteln. Dazu sind die „großen Füße“ des REM e.V., der mit seiner „Klimaschutzwerkstatt“ die Schulen in der Region ganz praktisch und erlebnisorientiert unterstützt, schon ein ganz guter Anfang, wie das Bild malerisch unterstreicht. Manche wollen es noch genauer wissen, und bedienen sich mit der pädagogischen Betreuung durch Gymnasiallehrerin Doreen Hamm digitaler Hilfsmittel an der Schule: z.B. des Fußabdruck-Rechners des WWF, oder auch des Umweltbundesamtes. Die Schülerinnen vergleichen ihre Recherchen und Ergebnisse und erkennen schnell, dass ihre Rechenspielchen ergeben, dass sie alle zu hoch liegen. „Wir liegen zwischen 4 und 6,5 Tonnen pro Jahr und Nase“ erläutert Fritz die Werte. Warum zu hoch? „Dazu muss man wissen, dass für unseren einen Planet Erde der dauerhaft tragfähige Wert inzwischen bei unter einer Tonne/Person liegt, wenn wir das 1,5 Grad-Ziel noch einhalten wollen!“ weiß der Umweltpädagoge zu ergänzen. Der ungefähre Durchschnitt weltweit liegt bei 7 Tonnen, in den USA bei 25 Tonnen und in Deutschland immer noch bei rund 11.

 

Soweit ist also die Faktenlage geklärt. Und dann geht es in der ganzen Schülerinnengruppe mit Fritz und Hamm ans Eingemachte mit der Frage: „Wo liegen denn die großen Brocken?“ Verbraucht unsere Wohnung so viel? Oder die Ernährung, vielleicht auch die Fahrten mit dem Auto? Es ist spürbar, dass sich in den Reihen der Mentoren Bewusstsein gebildet hat. Bewusstsein darüber, dass ein Anpassen des Verhaltens mit einer konkreten Entwicklung Richtung klimaneutrale Lebensweise, also die Nettonull aktuell noch sehr schwierig ist. Denn unsere infrastrukturelle Basis und die kulturellen Eigenheiten, auf der sich unser Lebensstil in so vielen Bereichen gründet, macht dies fast unmöglich. Es braucht also eine große Umstellungsleistung in unserer Gesellschaft, sowohl technischer als auch kultureller Art. „Für einen guten Übergang braucht es eine Brücke. Diese Brücke kann sein, die entstandenen Emissionen, welche ihr für euch ermittelt habt, zu kompensieren“, schlägt Fritz den engagierten Umweltmentoren vor. Diese Brückenidee wird mit Erleichterung von den 11- bis 16-jährigen Green Heroes des Windeckgymnasiums aufgenommen. Mit Unterstützung des gemeinnützigen Vereins Regenerative Energien Mittelbaden e.V. (REM), der hierfür ein Budget im Rahmen der Klimaschutzwerkstatt zur Verfügung stellt, will man sich gleich im Neuen Jahr dran machen, die Geldmittel für ein sinnvolles und verlässliches Klimaschutzprojekt einzusetzen. Wieviel Tonnen des CO2 der 14 Green Heroes, die 2021 entstanden sind, kompensiert werden können, kann dann im Januar bekannt gegeben werden.

Der 1994 gegründete REM e.V. unterstützt bereits seit 2018 im Rahmen seiner Bildungsinitiative für Nachhaltige Entwicklung (REMbine) regionale Schulen mit Klimaschutzprojekten. So konnte die Klimaschutzwerkstatt dank der Förderung durch die Deutsche Postcode Lotterie entwickelt und an die Schulen gebracht werden. „Nun sind Synergieeffekte wichtig, um die zahlreichen tollen Angebote im Bereich BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) einfach und wirkungsvoll an die Schulen zu bringen. Die aktuellen Umstände erleichtern uns diese Arbeit nicht gerade, doch mit Freude sehe ich, dass es immer mehr Menschen gibt, welche diese große Chance sehen, unsere Kinder und Jugendliche darin zu unterstützen, mit hilfreichem Wissen und bleibenden Erlebnissen, bewusste Mitgestalter einer guten Zukunft werden zu können“ weiß der 1. Vorsitzende des REM e.V. Uwe Burkhardt. Und Thomas Fritz ergänzt diese Synergie unterstreichend, „die KLIMAWANDELWOCHE der BiWaZ gGmbH ist unser konkretes Angebot, welches das spannende und so wichtige Thema Nachhaltigkeit in Form einer mehrtägigen Erlebnisveranstaltung an einem außerschulischen Lernort durchführt und den Schülerinnen ermöglicht, wichtige tiefere Erfahrungen zu sammeln“. Mehr darüber ist auf den Webseiten des REM unter www.rem-ev.de und bei der BiWaZ unter www.wandelzeit.org zu erfahren.

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(5 von 14 der GREEN HEROES des Windeckgymnasiums Bühl mit den großen Füßen des REM e.V.)