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Holz100 Mondhaus

In Weisenbach (Landkreis Rastatt) wird derzeit ein weiteres HOLZ100 Haus unter anderem durch Günter Westermann, Solarpionier und Geschäftsführer bei W² Quadrat in Gernsbach, nach Konzept und Vorlage der Firma Thoma errichtet. Damit ist es bereits das zweite seiner Art, dass den Ort durch seine innovative Bauweise bereichert. Passend dazu lud dieser einige Mitglieder des REM, unter anderem Eckart Seidel, Thomas Müllerschön, sowie mich, Jonas Sackmann (Bufdi beim REM) für Donnerstag, den 30.03.2023 in das zukünftige Doppelhaus seiner zwei Söhne ein, um den Anwesenden eine detaillierte Führung und einen Einblick in die Bauweise eines Holz100 Haus zu ermöglichen.

 

Bereits auf der kleinen Straße vor dem Holz100 Haus empfängt uns Günter Westermann freundlich und beginnt die Führung damit uns aufzuzeigen, wie und vor allem wo schon bald großflächig Solaranlagen das Dach des schon fertiggestellten glasdichten Rohbaus verschönern werden, welches mit seiner Nord-bzw. Südausrichtung bestens dafür geeignet ist. Nach einer kurzen Einführung dürfen wir dann das Innere des rechten Hauses betreten, in dessen Inneren Günter uns erst einmal den noch nicht eingerichteten Wohn- und Essbereich vorstellt. Dieser wird, wie der größte Teil des Hauses durch eine Fußbodenheizung beheizt, welche ihre Energie durch eine Wärmepumpe aus dem Keller und indirekt von den Solarzellen des Daches erhält.  Der Solarpionier erklärt uns außerdem, dass die Wände des Holz100 Hauses vorrangig aus zwei Holzarten bestehen, denn während die Innenwände aus Kiefernholz gemacht sind, besteht die deutlich dickere Außenwand aus sogenanntem Mondholz, welches nur während kurzen Zeitperioden im Früh- sowie Herbstjahr bei abnehmendem Mond geschlagen wird. Durch die spezifische Einwirkung der Gravitation des Mondes um diese Jahreszeit auf die Bäume ergeben sich einige individuelle Eigenschaften des Mondholzes. So wurde tatsächlich im Holzinneren ein vierter Aggregatzustand für Wasser festgestellt, welches dort als gelartige Flüssigkeit vorliegt. Des Weiteren ist das Mondholz in hohem Maße resistent gegenüber Pilz- oder Schädlingsbefall und sorgt für eine starke Dämmung der Wände. Wie uns Günter erzählt, weist das Holz100 Haus eine 4-5 Fach höhere Dämmwirkung als vergleichbare Massiv- und Holzbauweisen auf. Dies sind nur einige der Vorteile dieser Bauweise, denn diese besitzt außerdem eine sehr geringe Gefahr für Schimmelbildung, da die Feuchtigkeit im Inneren des Hauses, aufgrund der feuchtadaptiven Oberfläche von den Wänden sehr gut aufgenommen und bei Bedarf wieder abgegeben werden kann.

Während sich manche der Führungsteilnehmer noch im Inneren umschauen, leitet uns Günter hinaus auf den Balkon, von welchem man einen fantastischen Ausblick hinab in das Tal von Weisenbach und auf die sich grandios erstreckende Schwarzwaldlandschaft genießen kann. Besonders bei Sonnenschein und blauem Himmel lädt dieser Anblick dazu ein, einfach mal für ein paar Minuten innezuhalten und zur Ruhe zu kommen. Anschließend führt uns Günter in den 1. Stock, in welchem sich die Schlafzimmer der zukünftigen Kinder und Eltern befinden und von welchem eine weitere kleine Treppe in ein darüberliegendes Studiozimmer im obersten Stockwerk des Hauses führt. Beim darauffolgenden Abstieg in den Kellerabteil, in welchem sich der Stromverteilerkasten und zukünftig eine Wärmepumpe befinden, erklärt uns der begeisterte Solar-fan den einzigen Nachteil dieser Bauart, welcher in den Kosten für den Bau liegt, denn dieser kostet pro Quadratmeter Wohnfläche ca. 30% mehr als eine traditionelle Bauweise. Abgesehen davon überwiegen die Vorteile allerdings, denn zusätzlich zu den architektonischen Vorzügen des Hauses, ist dieses deutlich nachhaltiger als andere Bauweisen, da fast ausgeschlossen auf Holz als Baumaterial gesetzt wird. Mit seiner zukunftsorientierten und innovativen Bauweise zeigt das Holz100 Haus bereits heute den Standard zukünftiger Haus- und Wohnbauten auf.     

Anschließend an die Besichtigung des rechten Hauses führt uns Günter noch durch den nahezu identischen, aber speiegelverkehrten linken Anbau. Der einzige Unterschied besteht dabei in der Raumaufteilung des Kellers, der im Vergleich zum rechten Anbau nicht als Teilnutzung für eine Garage eingerichtet wird. Im Verlauf eines darauffolgenden kurzen Austauschs unter den Anwesenden findet die durch und durch interessante und einzigartige Führung langsam ein Ende und der leidenschaftliche Solarexperte sowie langjährige Vorstand des REM, Günter Westermann verabschiedet sich von den gespannt zuhörenden Teilnehmern, ehe er sich zu einem anderen Termin aufmacht.

Autor: Jonas Sackmann Bundesfreiwilliger beim REM

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